Tourismuspolitik
Schweizer Berghilfe: Spendengestützte touristische Angebote in den Berggebieten
Mit der Unterstützung nachhaltiger und innovativer Projekte will die Schweizer Berghilfe die Lebensqualität der Bergbevölkerung verbessern und die Berggebiete als vielfältige Lebens- und Wirtschaftsräume erhalten. Die ausschliesslich durch Spenden finanzierte Stiftung unterstützt damit auch touristische Projekte.

Neben den touristischen Fördermitteln des Bundes gibt es zahlreiche Organisationen und Stiftungen, die Projekte im Sektor unterstützen. Ein Beispiel dafür ist die Schweizer Berghilfe: Die Stiftung unterstützt im Tourismus hauptsächlich Investitionen von inhabergeführten Hotel- und Gastronomiebetrieben im Berggebiet (Bergzone 1-4 und Sömmerungsgebiet gemäss landwirtschaftlichen Zonengrenzen des Bundes). Unterstützungsberechtigt sind dabei kleine und mittelgrosse Betriebe mit bis zu 50 Zimmern und drei Sternen, die mindestens eine Ganzjahresarbeitsstelle haben.
«Eine Erfolgsgeschichte ist für mich persönlich die Gadmer Lodge: Im Jahr 2013 wurde in Gadmen die Schule geschlossen. Es gab ein grosses, leerstehendes Gebäude und es wurde ruhig im Dorf. 2018 gründeten engagierte Einheimische eine Genossenschaft mit dem Zweck, aus dem Schulhaus ein Hotel zu machen. Unter anderem mit der Unterstützung der Berghilfe ist so ein kleines Bijou mit über zehn, für dieses abgelegene Tal sehr wichtige, Arbeitsplätze entstanden», erzählt Margrith Blum, Leiterin Tourismus bei der Schweizer Berghilfe.
Die mit à-fonds-perdu-Beiträgen unterstützten Projekte sind Investitionen in Gebäude, Anlagen und Einrichtungen. Die Berghilfe unterstützt nach dem Prinzip der finanziellen Notwendigkeit und der Restkostenfinanzierung: Das heisst, wenn Eigen- und Fremdmittel (privat und betrieblich) sowie Fördergelder für die Finanzierung nicht ausreichen, kann Unterstützung angefragt werden. So ergänzt die Stiftung die Förderung von Projekten, bei denen andere Instrumente nicht ganz ausreichen. Im Gastro- und Hotelleriebereich leistet die Stiftung beispielsweise Beiträge an die Sanierung der Betriebsgebäude, Zimmerrenovationen, den Ersatz von Heizungen oder die Modernisierung von Küchen- und Sanitärinfrastrukturen.
Es werden allerdings auch andere touristische Angebote unterstützt, wie beispielsweise den Bau des Bike-Flowtrails in Marbachegg. Mit dem neuen Sommerangebot kann das niedrig gelegene Skigebiet durch eine Diversifizierung des Angebots seine Abhängigkeit vom Wintertourismus vermindern und neue Gästegruppen ansprechen. Auch bei solchen Projekten muss die Trägerschaft die grundsätzlichen Bedingungen erfüllen und es gilt ebenso das Prinzip finanziellen Notwendigkeit und der Restkostenfinanzierung. Bei Unsicherheiten, ob ein Projekt unterstützungsfähig ist, lohnt sich vor dem Erfassen eines Gesuchs die direkte Kontaktaufnahme mit der Schweizer Berghilfe.
Dieser Beitrag ist im Rahmen einer Content-Serie zu den touristischen Fördermitteln aufgrund des bevorstehenden Entlastungspakets 2027 entstanden.
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