Verband
Reto Nause: neuer Präsident des Schweizer Tourismus-Verbands
An der diesjährigen Generalversammlung wurde Reto Nause zum neuen Präsidenten des Schweizer Tourismus-Verbands gewählt. Damit unsere Mitglieder ihn gleich ein wenig besser kennenlernen, hat unsere Geschäftsstelle vorab ein lockeres Gespräch mit ihm geführt. Freuen Sie sich auf einen kurzen Blick hinter die Kulissen und auf Antworten, die Lust auf die gemeinsame Reise in den kommenden Jahren machen.

Ein kurzer Einblick – im Gespräch mit der Geschäftsstelle
Was hat dich motiviert, beim Schweizer Tourismus-Verband das Steuer zu übernehmen?
Der Tourismus ist ein zentraler Pfeiler unserer Wirtschaft und Lebensqualität. Eigentlich kann ich mir keine schönere Aufgabe vorstellen, als mich für den Tourismussektor und damit auch unser wunderbares Land mit all seinen Facetten einzusetzen! Die Schweiz bietet auf engem Raum mit ihren Bergen, Seen und Städten unglaubliche Abwechslung. Über ein Jahrzehnt durfte ich mich im Verwaltungsrat von Bern Welcome engagieren. In dieser Zeit konnten wir beispielsweise die Zusammenarbeit mit dem Lichtspiel auf dem Bundesplatz aufbauen, das in der kalten Jahreszeit Hotels, Restaurants und die Innenstadt füllt. Wir mussten aber auch Krisen wie Corona überwinden. Diese Erfahrung möchte ich auch auf nationaler Ebene einbringen, um den Tourismussektor strategisch und politisch weiter zu stärken.
Welchen Kurs fährt der STV aktuell – und wohin soll die Reise langfristig gehen?
Der STV ist die politische Stimme des Schweizer Tourismus. Als Dachverband können wir uns aber auch auf unsere starken Mitgliederverbände abstützen. Wir bündeln die politischen Interessen des Tourismus und verhelfen ihnen zu Mehrheiten. In einer politisch derart fragilen Welt kann es schnell zu Verwerfungen kommen, die den Tourismus erheblich belasten: Das Verhältnis zu den USA ist brüchig, jenes zu Europa ist vor Abschluss der Bilateralen III nicht nachhaltig geregelt. Zudem belasten die Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten die Situation. Weitere erhebliche Währungsschwankungen sind nicht ausgeschlossen. Der STV muss für gute und stabile Rahmenbedingungen sorgen, damit der Tourismus auch in Krisen widerstandsfähig bleibt.
Welche Chancen bieten sich am Horizont – und welche Unwetter könnten aufziehen?
Aktuell verzeichnet der Sektor insgesamt eine positive Entwicklung mit Rekordzahlen beispielweise bei den Hotelübernachtungen. Ich sehe viele strategisch sinnvolle Investitionen in die touristische Infrastruktur. In den Bergen hat sich der Sommertourismus in den letzten Jahren sehr erfreulich entwickelt, was auch mit zahlreichen neuen Angeboten zusammenhängt. Trotzdem stehen wir vor verschiedenen Herausforderungen, darunter der Klimawandel, der Fachkräftemangel, die Frankenstärke und die Weltlage. Diese Herausforderungen kann der Tourismus nur meistern, wenn er die notwendige Unterstützung erhält. Nur wenn die Finanzierung der touristischen Förderinstrumente dauerhaft gesichert ist, können Investitionen in einen zukunftsfähigen Tourismus getätigt werden.
Welche Ziele peilst du auf den ersten Kilometern deiner Amtszeit an?
Wenn uns Menschen aus dem Ausland besuchen, sind sie begeistert, dass wir in unseren Flüssen und Seen baden können. Nachhaltigkeit hat also auch einen Wert und die Schweiz besetzt hier glaubwürdig eine Nische. Um diesen Standortvorteil langfristig zu sichern, brauchen wir eine moderne und gut ausgebaute Infrastruktur und die richtigen touristischen Angebote.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der Stärkung des Inlandtourismus. Corona hatte einen positiven Aspekt: Die Schweizerinnen und Schweizer haben ihr Land wieder vermehrt bereist, neu entdeckt und schätzen gelernt. Dem müssen wir Sorge tragen, weil es ein wichtiger Pfeiler sein kann, internationale Krisen abzufedern. Ergänzend dazu sind die internationalen Gäste unverzichtbar, um die Infrastruktur ganzjährig optimal auszulasten. Mit diesen Schwerpunkten können wir eine gute Grundlage schaffen für einen krisenfesten und zukunftsfähigen Schweizer Tourismus.
Wie möchtest du die gemeinsame Reise mit dem Vorstand und den Mitgliedern gestalten?
Diese Zusammenarbeit muss partnerschaftlich erfolgen. Der Tourismus muss als Gesamtsystem erfolgreich sein – das heisst, dass wir alle Interessen bei unserer Arbeit berücksichtigen müssen.
Welche Reiseziele im Schweizer Tourismus sind für dich persönlich unvergesslich – und wo findest du selbst Erholung?
Es gibt keine Lieblingsdestination – es gibt 1000 Orte mit unglaublichem Charme und tollen Angeboten im Winter und Sommer. Allerdings bin ich in der privilegierten Situation eine Ferienwohnung im Wallis zu besitzen. Man trifft mich also oft in Crans-Montana an…
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