Nachhaltigkeit
Gesetzgebungen Nachhaltigkeit
Die folgende Übersicht zeigt wichtige Gesetze und freiwillige Standards rund um Nachhaltigkeit, die für den Tourismussektor in der Schweiz relevant sind. Sie dienen häufig als Grundlage für Nachhaltigkeitsberichte, strategische Ausrichtungen oder Förderprogramme. Die Seite erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, da auf kantonaler und kommunaler Ebene zahlreiche weitere Regelungen bestehen, die je nach Region und Themenfeld ebenfalls zu berücksichtigen sind.
Bild: © Switzerland Tourism / André Meier

Gesetzliche Grundlagen
Neben nationalen Gesetzen und Verordnungen spielen im Schweizer Tourismus auch internationale Regelwerke eine wichtige Rolle, insbesondere im Hinblick auf Transparenz, Klimaschutz und Unternehmensverantwortung. Viele dieser Vorgaben orientieren sich an globalen Nachhaltigkeitszielen und wirken sich direkt oder indirekt auf touristische Akteure aus, etwa durch Anforderungen internationaler Gäste, Partner oder Märkte. Diese Übersicht zeigt nationale und internationale Gesetzgebungen, an denen sich der Schweizer Tourismus orientiert, sei es aus rechtlichen Gründen oder zur Stärkung seiner Glaubwürdigkeit und Wettbewerbsfähigkeit auf globaler Ebene.
Für die Schweiz verbindlich
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United Nations Framework Convention on Climate Change | Das Pariser Abkommen ist ein völkerrechtlicher Vertrag unter der UN-Klimarahmenkonvention, der das Ziel verfolgt, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C – möglichst auf 1,5 °C, gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen. | 2025 |
Weitere internationale Gesetzgebungen
Europäische Union (EU) | Die CSDDD (Corporate Sustainability Due Diligence Directive) ist eine EU-Richtlinie, die Unternehmen verpflichtet, Risiken für Menschenrechte und Umwelt entlang ihrer gesamten Wertschöpfungskette zu erkennen, zu verhindern und zu mindern. Sie fördert unternehmerische Verantwortung und nachhaltiges Handeln. | 2025 | |
Europäische Union (EU) | Die CSRD (Corporate Sustainability Reporting Directive) ist eine EU-Richtlinie, die Unternehmen verpflichtet, umfassender und standardisierter über ihre Nachhaltigkeitsleistungen zu berichten. | 2025 | |
Europäische Kommission (EK) | Die EU-Taxonomie ist ein verbindliches Klassifizierungssystem der Europäischen Kommission, das festlegt, welche wirtschaftlichen Aktivitäten als ökologisch nachhaltig gelten. Sie bildet das zentrale Instrument zur Lenkung von Investitionen in klimafreundliches Wachstum innerhalb der EU. | 2025 | |
Europäische Union (EU) | Der European Accessibility Act ist eine EU-Richtlinie zur Vereinheitlichung von Anforderungen an barrierefreie Produkte und Dienstleistungen im Binnenmarkt. | 2025 |
(alphabetisch geordnet)
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Bundesgesetz über die Reduktion der CO₂-Emissionen (CO₂-Gesetz) | Schweizerische Eidgenossenschaft | Das Bundesgesetz über CO₂ und Klimaschutz legt verbindliche Massnahmen zur Senkung der Treibhausgasemissionen fest und verpflichtet alle Sektoren zur aktiven Mitwirkung der Erreichung der Klimaziele. | 2019 |
Bundesgesetz über die Förderung der Beherbergungswirtschaft (SGH) | Schweizerische Eidgenossenschaft | Das Bundesgesetz über die Förderung der Beherbergungswirtschaft (SGH) stärkt die Wettbewerbsfähigkeit und Nachhaltigkeit der Beherbergungsbranche, indem der Bund zinsgünstige Kredite über die Schweizerische Gesellschaft für Hotelkredit unterstützt. | 2013 |
Schweizerische Eidgenossenschaft | Das Bundesgesetz über die Förderung von Innovation, Zusammenarbeit und Wissensaufbau im Tourismus (Innotour) schafft die Grundlage zur gezielten Unterstützung von Projekten, die Innovationen, Kooperationen und den Wissensaustausch im Schweizer Tourismus stärken. | 2023 | |
Schweizerische Eidgenossenschaft | Das Bundesgesetz über die Raumplanung (RPG) steuert die nachhaltige Nutzung des Schweizer Raums und stellt sicher, dass bei der Entwicklung touristischer Infrastrukturen Umwelt- und Naturschutz angemessen berücksichtigt werden. | 2019 | |
Schweizerische Eidgenossenschaft | Das Bundesgesetz über die Ziele im Klimaschutz, die Innovation und die Stärkung der Energiesicherheit (KIG) verankert das Netto-Null-Ziel bis 2050 und fördert klimafreundliche Innovationen. Es beinhaltet ein zehnjähriges Impulsprogramm zur Förderung des Ersatzes fossiler Heizsysteme und ineffizienter Elektroheizungen. | 2025 | |
Schweizerische Eidgenossenschaft | Das Bundesgesetz über Regionalpolitik (NRP) fördert gemeinsam mit den Kantonen Projekte in ländlichen Regionen, Berggebieten und Grenzregionen. Im Fokus stehen Innovationsförderung, Strukturwandel im Tourismus und die digitale Transformation, um diese Räume wirtschaftlich und nachhaltig weiterzuentwickeln. | 2023 | |
Schweizerische Eidgenossenschaft | Das Bundesgesetz über den Natur- und Heimatschutz (NHG) dient dem Schutz der natürlichen Lebensräume, der Artenvielfalt sowie des kulturellen Erbes und der Landschaften der Schweiz. | 2025 | |
Schweizerische Eidgenossenschaft | Das Bundesgesetz über den Schutz der Gewässer (GSchG) schützt ober- und unterirdische Gewässer vor Verunreinigungen und Eingriffen und fördert deren nachhaltige Nutzung und ökologische Aufwertung. | 2025 | |
Schweizerische Eidgenossenschaft | Das Bundesgesetz über den Umweltschutz (USG) definiert den rechtlichen Rahmen zum Schutz von Mensch und Umwelt vor schädlichen Einwirkungen. Es stellt auch Anforderungen an touristische Infrastrukturprojekte, etwa in den Bereichen Lärm-, Luft- und Gewässerschutz. | 2025 | |
Schweizerische Eidgenossenschaft | Das Energiegesetz (EnG) fördert die effiziente Energienutzung sowie den Ausbau erneuerbarer Energien und schafft damit die Grundlage für eine nachhaltige Energieversorgung der Schweiz. | 2025 | |
Schweizerische Eidgenossenschaft | Die Energieverordnung (EnV) konkretisiert die Vorgaben des Energiegesetzes und legt technische und administrative Bestimmungen fest, um einen sparsamen und effizienten Energieverbrauch in der Schweiz sicherzustellen. | 2024 | |
Schweizerische Eidgenossenschaft | Die Klimaschutzverordnung (KIV) konkretisiert die Umsetzung des Klimaschutz- und Innovationsgesetzes (KIG) und regelt unter anderem Zuständigkeiten, Fristen sowie technische Vorgaben zur Erreichung der Klimaziele. | 2025 | |
Schweizerische Eidgenossenschaft | Das Stromversorgungsgesetz schafft die Voraussetzungen für eine sichere Elektrizitätsversorgung und einen wettbewerbsorientierten Elektrizitätsmarkt. | 2025 | |
Schweizerische Eidgenossenschaft | Die Verordnung über die Berichterstattung über Klimabelange (OR 964a–c) verpflichtet bestimmte Unternehmen, im Rahmen ihrer nichtfinanziellen Berichterstattung offenzulegen, wie sie vom Klimawandel betroffen sind und welchen Einfluss ihre Geschäftstätigkeit auf das Klima hat. | 2024 |
Programme, Standards und Initiativen
Programme, Standards und Initiativen sind rechtlich unverbindlich, etablieren sich aber oft als wichtige Orientierungshilfen im Bereich Nachhaltigkeit. Sie unterstützen touristische Akteure bei ihrer strategischen Ausrichtung, schaffen Glaubwürdigkeit und werden zunehmend von Gästen, Partnern und Finanzierungsstellen eingefordert. Die folgende Übersicht zeigt relevante nationale und internationale Rahmenwerke, die über gesetzliche Anforderungen hinaus Orientierung bieten.
(alphabetisch geordnet)
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A Destination’s Guide to the New EU Sustainability Regulations | European Travel Commission / GDS Movement | A Destination’s Guide to the New EU Sustainability Regulations ist ein Praxisleitfaden für Destination Management Organisationen (DMOs). Er erklärt zentrale EU-Richtlinien wie die CSRD, ECGTD und GCD und zeigt auf, wie sie den Tourismussektor betreffen, etwa durch neue Berichtspflichten und strengere Regeln für Umweltversprechen. | 2025 |
Vereinte Nationen (UN) | Die Agenda 2030 und die SDGs (Sustainable Development Goals) sind ein globaler Aktionsplan der Vereinten Nationen mit 17 Zielen, die eine nachhaltige Entwicklung in den Bereichen Wirtschaft, Gesellschaft und Umwelt weltweit fördern. | 2023 | |
Europäische Union (EU) | Die EU-Richtlinie «Empowering Consumers for a Green Transition» (EU 2024/825) verpflichtet Unternehmen, Verbraucher:innen besser über die Umwelt- und Nachhaltigkeitseigenschaften von Produkten zu informieren und verbietet irreführende Umweltwerbung («Greenwashing»). Ziel ist es, durch transparente und verlässliche Informationen nachhaltige Kaufentscheidungen zu fördern. | 2025 | |
UN Tourism
| Das EU Guidebook on Sustainable Tourism for Development bietet praxisnahe Empfehlungen zur Förderung von nachhaltigem Tourismus, etwa durch den Schutz kulturellen Erbes, sparsamen Ressourceneinsatz und die Stärkung lokaler Wertschöpfung. | 2025 | |
Europäische Union (EU) | Der European Green Deal ist das umfassende Nachhaltigkeitsprogramm der EU mit dem Ziel, Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Es bündelt Strategien, Gesetze und Massnahmen zum Klima-, Umwelt- und Ressourcenschutz. | 2025 | |
World Resources Institute (WRI) | Das GHG-Protokoll (Greenhouse Gas Protocol) ist der weltweit führende Standard zur Erfassung, Bilanzierung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette (Scope 1–3). | 2023 | |
UN Tourism | Die Glasgow Declaration on Climate Action in Tourism ist eine freiwillige Selbstverpflichtung für Akteure im Tourismussektor, die Entwicklung und Umsetzung von Klimaplänen zu fördern, mit dem Ziel, Emissionen zu senken und den Wandel zu klimafreundlichem Tourismus aktiv voranzutreiben. | 2021 | |
Europäische Union (EU) | Die Green Claims Directive ist eine EU-Gesetzesinitiative zur Bekämpfung von Greenwashing. Sie verpflichtet Unternehmen, Umweltbehauptungen wie «klimaneutral» oder «umweltfreundlich» transparent, überprüfbar und wissenschaftlich belegbar zu machen. | 2025 | |
GRI (Global Reporting Initiative) | Die GRI (Global Reporting Initiative) ist ein international etablierter Standard für Nachhaltigkeitsberichterstattung, der Unternehmen dazu anleitet, ihre ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen transparent und vergleichbar offenzulegen. | 2025 | |
IFRS (International Financial Reporting Standards) | Die IFRS (International Financial Reporting Standards) sind weltweit anerkannte Rechnungslegungsstandards, die seit 2023 durch das ISSB um verbindliche Nachhaltigkeitsstandards (IFRS S1 und S2) ergänzt wurden. | 2025 | |
OECD | Der OECD-Leitfaden für Sorgfaltspflicht bietet Unternehmen praxisnahe Empfehlungen, wie sie menschenrechtliche und ökologische Risiken entlang ihrer Lieferketten erkennen, vermeiden und verantwortungsvoll managen können. | 2023 | |
SBTi (Science Based Targets Initiative) | Die Science Based Targets Initiative (SBTi) unterstützt Unternehmen dabei, wissenschaftlich fundierte Klimaziele zur Reduktion von Treibhausgasemissionen zu definieren, die im Einklang mit dem Pariser Abkommen stehen. | 2025 | |
TCFD (Task Force on Climate-related Financial Disclosures) | Die Task Force on Climate-related Financial Disclosures (TCFD) bietet einen international anerkannten Rahmen für die Offenlegung klimabezogener Risiken und Chancen, um Unternehmen und Investoren bei klimabezogenen Finanzentscheidungen zu unterstützen. | 2025 | |
TNFD (Taskforce on Nature-related Financial Disclosures) | Die Taskforce on Nature-related Financial Disclosures (TNFD) entwickelt einen globalen Rahmen zur Offenlegung naturbezogener Risiken und Chancen, um Unternehmen und Investoren bei der Integration von Biodiversität und Naturschutz in Finanz- und Geschäftsentscheidungen zu unterstützen. | 2024 | |
Vereinte Nationen (UNO) | Der UNO Global Compact ist eine freiwillige Unternehmensinitiative der Vereinten Nationen, in der sich teilnehmende Organisationen zur Einhaltung von zehn Prinzipien in den Bereichen Menschenrechte, Arbeitsnormen, Umweltschutz und Korruptionsbekämpfung verpflichten. | 2025 | |
Vereinte Nationen (UNO), UNO-Menschenrechtsrat | Die UNO-Leitprinzipien für Wirtschaft und Menschenrechte definieren die Verantwortung von Staaten und Unternehmen, Menschenrechte zu schützen und zu achten, insbesondere entlang globaler Liefer- und Wertschöpfungsketten. | 2023 |
(alphabetisch geordnet)
Erlass | Absender | Beschrieb | Letzte Anpassung per |
Eidgenössisches Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation UVEK | Die Grundsätze der Energiepolitik bilden den strategischen Rahmen für die Schweizer Energiezukunft. Sie zielen auf den raschen Ausbau der einheimischen Stromproduktion, die Dekarbonisierung und Elektrifizierung der Energieversorgung sowie eine kontinuierliche Steigerung der Energieeffizienz. | 2023 | |
Nachhaltige Entwicklung im Tourismus (Tourismusstrategie Schweiz) | Schweizerische Eidgenossenschaft | Die Tourismusstrategie Schweiz fördert eine nachhaltige Entwicklung des Tourismus, indem sie ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte gleichwertig berücksichtigt und Rahmenbedingungen für einen wettbewerbsfähigen, zukunftsfähigen Tourismus schafft. | 2021 |
Bundesamt für Raumentwicklung ARE
| Die Schweizer Strategie Nachhaltige Entwicklung (SNE) ist ein nationales Steuerungsinstrument des Bundesrates zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung in der Schweiz. Sie basiert auf der globalen Agenda 2030 und setzt deren Ziele (SDGs) auf nationaler Ebene um. | 2024 |
Aktuelle Gesetzes- und Verordnungsänderungen
Hier findet sich eine laufend aktualisierte Übersicht zu aktuellen Gesetzes- und Verordnungsänderungen, die für den Tourismus in der Schweiz relevant sind. Die Informationen bieten Orientierung zu politischen Entwicklungen und rechtlichen Rahmenbedingungen, die touristische Akteur:innen betreffen.

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Ana-Lena Kronig
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