Tourismuspolitik
Extrazüge und eine Menge Planung für nachhaltige Grossanlässe
Über 1600 Extrazüge, 2000 Einsätze von Kundenbegleiter:innen und Hunderttausende entspannte An- und Abreisen: Der Eventsommer 2025 schreibt SBB Geschichte. Neben dem Eurovision Song Contest in Basel – mit über 100 Extrazügen – und dem starken ÖV-Anteil von 66 % bei den Besucher:innen der UEFA Women’s Euro 2025, prägen auch Grossanlässe wie das Eidgenössische Schwing‑ und Älplerfest und das Eidgenössische Turnfest in Lausanne das Bild. Insgesamt sind 2025 rund 1400 Veranstaltungen auf dem SBB Radar gelandet, für die der öffentliche Verkehr mit zusätzlichem Rollmaterial, Personal und koordinierten Verkehrskonzepten den reibungslosen Ablauf sichergestellt hat.
Gastbeitrag der RailAway AG / Samuel Bohren, Projektleiter Events
Hinter diesen Zahlen steht ein eingespieltes Team: Die SBB und RailAway arbeiten eng mit Veranstaltenden und lokalen Transportunternehmen zusammen, um für jede Veranstaltung das passende ÖV‑Angebot bereitzustellen. Die Bandbreite reicht von gezielten Verstärkungen im Regelverkehr über Shuttleverkehre bis hin zu Extrazügen — immer mit dem Ziel, Sicherheit und Komfort zu gewährleisten und den Aufenthalt von der Anreise bis zur Rückkehr möglichst stressfrei zu gestalten.
Nachhaltigkeit ist ein zentraler Hebel: Durchschnittlich entfallen über 70 % der CO2‑Emissionen eines Events auf die Mobilität. Deshalb unterstützt RailAway den Umstieg auf den öffentlichen Verkehr, beispielsweise durch RailAway Kombi-Angebote mit Eintritts- und/oder ÖV‑Rabatten oder gleich der Integration des öffentlichen Verkehrs im Eventticket. Solche Ticketintegrationen sind besonders wirkungsvoll: Besucher:innen steigen einfach ein und kommen bequem an, Veranstaltende sparen Parkplätze, haben weniger Verkehrsaufkommen vor Ort und die CO2‑Bilanz verbessert sich deutlich.
Erfolg durch langfristige Planung und enger Zusammenarbeit
Die Planung beginnt je nach Anlass mehrere Jahre bis sechs Monate vor dem Event. Zuerst prüfen die SBB und RailAway Kapazitäten, Bauarbeiten rund um den Veranstaltungsort, welche die Reise beeinträchtigen, und das erwartete Reiseverhalten: Wo liegen An‑ und Abreise‑Peaks? Aus welchen Regionen kommen die Besuchenden? Wie sieht die «erste und letzte Meile» vom Bahnhof zum Veranstaltungsort aus? Auf dieser Basis passen die öffentlichen Transportunternehmen Sitzplatzangebote im Regional‑ und Fernverkehr an, koordinieren Shuttleverkehre und organisieren bei Bedarf vor Ort Kundenlenker:innen als Auskunfts- und Sicherheitskräfte für die Eventbesuchenden.
Der Erfolg solcher Konzepte beruht auf Abstimmung und Vertrauen: Veranstaltende, Verkehrsunternehmen, Gemeinden und Sicherheitsorgane müssen früh zusammenspannen. Für die SBB und RailAway bedeutet das auch, flexibel zu bleiben, Daten zur Herkunft und zum Reiseverhalten auszuwerten und Angebote dynamisch anzupassen — etwa zusätzliche Züge, mehr Personal oder verdichtete Fahrpläne, wenn es die Situation verlangt.
Der ÖV muss so einfach wie möglich sein
Das Resultat ist messbar: Ein hohes ÖV‑Aufkommen entlastet Strassen, spart Parkplätze, macht Veranstaltungen klimafreundlicher und bietet den Besuchenden eine komfortable Alternative zum Auto. Die Kooperationsmöglichkeiten mit RailAway senken die Hürde zur Nutzung des ÖV, und integrierte Tickets machen die Entscheidung für die Anreise mit dem ÖV so einfach wie möglich.
Die SBB und RailAway blicken bereits motiviert auf 2026: Mit bewährten Prozessen, wertvollen Erfahrungen aus dem Eventjahr 2025 und dem gleichen Anspruch an Sicherheit, Komfort und Nachhaltigkeit freuen sie sich darauf, auch kommende Grossanlässe und viele weitere Events mit einem starken, attraktiven ÖV‑Angebot zu begleiten.
Planen Sie im nächsten Jahr eine Veranstaltung? Hier finden Sie weitere Informationen zur passenden ÖV-Lösung für Ihren Event.
Dieser Gastbeitrag ist im Rahmen einer Content-Serie für den Newsletter Tourismuspolitik zum Thema Grossanlässe entstanden.
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