Mitarbeitende in den Anmeldeprozess für Swisstainable einbeziehen – Erfahrungen vom Museum Burg Zug
Das Museum Burg Zug wurde im September 2024 erfolgreich auf Level I – committed beim Nachhaltigkeitsprogramm Swisstainable eingestuft. Die Mitarbeitenden wurden von Beginn weg in den Anmeldeprozess einbezogen, was zu einer aussagekräftigen Analyse, konkreteren Massnahmen, stärkerer Sensibilisierung und mehr Motivation für die Umsetzung geführt hat.
Für eine erfolgreiche Einstufung beim Nachhaltigkeitsprogramm Swisstainable müssen je nach Level unterschiedliche Dokumente ausgefüllt und eingereicht werden. Für ein ganzheitliches Bild der Nachhaltigkeit und die Verankerung der Thematik in allen Abteilungen eines Betriebs, wird empfohlen, die Mitarbeitenden von Beginn an in den Anmeldeprozess für Swisstainable einzubeziehen. Miriam Wismer-de Sepibus, Leiterin Marketing und Kommunikation, hat die Anmeldung bei Swisstainable für das Museum Burg Zug angeleitet und teilt nachfolgend Erkenntnisse über das Vorgehen, Herausforderungen und Erfolgserlebnisse in Bezug auf die Integration von Mitarbeitenden und Abteilungen in den Anmeldeprozess.
Die Anforderungen der verschiedenen Levels bei Swisstainable sowie Informationen zu den erforderlichen Dokumenten sind im Anmeldeprozess Swisstainable zusammengestellt. Im Webinar Swisstainable Programmteilnahme und Anmeldeprozess wird Ihnen das Nachhaltigkeitsprogramm Swisstainable kurz vorgestellt und Sie werden durch den Anmeldeprozess geführt. Alle wichtigen Dokumente, Links und Antworten auf die FAQs finden Sie zudem in der Toolbox.
Warum nehmt ihr mit dem Museum Burg Zug am Nachhaltigkeitsprogramm Swisstainable teil?
Das Museum Burg Zug befindet sich in einem historischen Gebäude, das als Zeitzeuge durch die Jahrhunderte bis heute überlebte. Dies soll es auch in Zukunft tun und zukünftige Generationen an die Geschichte der Generationen vor ihnen erinnern. Das Gebäude selbst repräsentiert Nachhaltigkeit pur. Es wurde immer wieder für unterschiedliche Zwecke genutzt. Als Historisches Museum vermitteln wir zudem die Geschichte von Stadt und Kanton Zug und möchten durch eine nachhaltige Betriebsführung mit der verantwortungsvollen Nutzung von Ressourcen dazu beitragen, dass auch zukünftige Generationen sich Kultur leisten können.
Welchen Herausforderungen seid ihr beim Anmeldeprozess zu Swisstainable begegnet?
Die Herausforderungen bestanden in erster Linie bei der Analyse des Betriebs. Wir versuchten den Nachhaltigkeitscheck zuerst im Team Marketing auszufüllen, da wir für das Nachhaltigkeitsprogramm Swisstainable im Museum Burg Zug zuständig sind. Schon bald merkten wir jedoch, dass wir die Fragen nur auf unsere eigene Abteilung bezogen beantworten konnten. Wir mussten/durften das gesamte Team miteinbeziehen. Dies verlängerte zwar den Prozess des Nachhaltigkeitschecks, ergab aber sehr viele interessante Inputs und Diskussionspunkte. Trotz dem Einbeziehen aller Abteilungen konnten wir nicht alle Teilaspekte der Fragen für unseren Betrieb beantworten.
Wie seid ihr konkret vorgegangen, um die Mitarbeitenden beim Nachhaltigkeitscheck miteinzubeziehen?
Wir stellten für jede Abteilung ein File mit dem Fragebogen des Nachhaltigkeitschecks her und verschickten es an die Abteilungen mit der Bitte, den Fragebogen vorzubereiten. Anschliessend begannen wir mit der Analyse der eigenen Abteilung, des Marketings. Jeder Themenbereich wurde kritisch hinterfragt und diskutiert. Während der Analyse entstanden viele Ideen und Handlungsfelder, deswegen haben wir gleichzeitig Massnahmen für die eigene Abteilung erarbeitet, welche zur Verbesserung der Nachhaltigkeit vorgenommen werden könnten. Nach der Analyse des Marketings teilten wir die anderen Abteilungen untereinander auf und besprachen diese jeweils in zweistündigen Meetings mit den Abteilungsverantwortlichen. Die Abteilungen hatten zuvor in den Abteilungsteams den Nachhaltigkeitscheck vorbereitet. In den Abteilungsmeetings wurde wiederum kritisch hinterfragt und Verbesserungsideen entwickelt. Die Resultate wurden schliesslich in einem Masterfile zusammengefasst, das zusätzlich zur Selbstevaluation auch alle Verbesserungsideen beinhaltete und somit die Grundlage des Massnahmenplans wurde. Durch die Vorbereitungen in den Abteilungsteams wurden alle Mitarbeitenden für das Thema sensibilisiert, konnten sich einbringen und sind motivierter.
Wie seid ihr beim Ausfüllen des Massnahmenplans vorgegangen?
Die Basis des Massnahmenplans war der Nachhaltigkeitscheck und die darin entwickelten Verbesserungsideen. Diese wurden aussortiert und angeschaut, welche Massnahmen Sinn machten und innerhalb der vorgegebenen Zeit von zwei Jahren umgesetzt werden können. Dabei wurde auf die Prioritäten des Betriebs geachtet, auf die zeitlichen Kapazitäten der Abteilungen und angeschaut, in welchen Bereichen der Betrieb bereits gut dasteht und wo Potential vorhanden ist. Schlussendlich entwickelte das Marketing-Team einen Vorschlag, der allen Abteilungen zur Evaluation vorgelegt wurde. Eine der Massnahmen wurde nach weiterführenden Abklärungen der Abteilungen fallen gelassen, eine neue Massnahme wurde entwickelt und von der betroffenen Abteilung abgesegnet. Auch hier war es wichtig, die Abteilungsverantwortlichen miteinzubeziehen und im Dialog zu bleiben.
Welche Erkenntnisse habt ihr aus diesem Vorgehen mitgenommen?
Das Team wurde bereits im Evaluationsprozess miteinbezogen, um überhaupt eine aussagekräftige Evaluation zu ermöglichen. Durch die Analyse der einzelnen Abteilungen wurde deren Sicht auf die Nachhaltigkeit geschärft und die Personen sensibilisiert. Da die Massnahmen alle aus den Abteilungen selbst stammen, ist die Akzeptanz zur Durchführung höher, als wenn sie von der Direktion verordnet werden. Die Abteilungen bestimmten zudem über den Zeitplan der Umsetzung der Massnahme und werden diese nun motiviert angehen. Das Marketing-Team übernimmt die Kontrolle des Fortschritts und wird diese quartalsmässig überprüfen. Die stetige Weiterentwicklung ist uns ein Anliegen und ein Levelwechsel zu Level II – engaged bei Swisstainable wird angestrebt.
Mehr Informationen zum Museum Burg Zug.
Schritt für Schritt Anleitung zum Anmeldeprozess für Swisstainable.
Webinar Swisstainable Programmteilnahme und Anmeldeprozess nachschauen.
Das Museum Burg Zug ist beim Nachhaltigkeitsprogramm Swisstainable auf Level I – committed eingestuft.
Kontakt
Miriam Wismer-de Sepibus
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