Tourismuspolitik
Naturkatastrophen und Tourismus – im Dialog mit dem Parlament
Der Schweizer Tourismus-Verband (STV) führte gestern anlässlich des traditionellen Rendez-vous Touristique einen Austausch mit dem Parlament über die Folgen von Naturkatastrophen und deren Auswirkungen auf den Tourismus. Da der Tourismussektor in vielen gefährdeten Regionen die wirtschaftliche Basis bildet, sind im Katastrophenfall ein rascher Wiederaufbau der touristischen Infrastruktur und der Schutz von Arbeitsplätzen entscheidend für die Erholung.

STV-Präsident Reto Nause betonte in seiner Ansprache die Aktualität und Relevanz der Thematik: «Allerspätestens seit Blatten wissen wir, dass uns dieses Thema auch in Zukunft beschäftigen wird.» Er forderte eine klare Regelung der Kompetenzen zwischen Bund und Kantonen sowie eine Einbindung der touristischen Akteure.
Pragmatische Lösungen gefordert
Besonders eindrücklich war der Erfahrungsbericht von Lukas Kalbermatten, Hotelier aus Blatten, dessen Hotel vom Bergsturz im Mai zerstört wurde. Er zeigte auf, wie der Tourismus zur Erholung des Lötschentals beitragen kann. Dafür brauche es jedoch flexible und pragmatische Unterstützung. Gleichzeitig müssten die Behörden proaktiver informieren. Ansonsten entstünden Unsicherheiten in der Bevölkerung und Hilfe gelange nicht rechtzeitig dorthin, wo sie benötigt werde. Dabei darf nicht vergessen gehen, dass sich ein solches Ereignis auf die ganze Wertschöpfungskette des Tourismus auswirkt und die Folgen auch mittel- bis langfristig spürbar sein werden. Die indirekten Schäden sind für den Tourismussektor genauso relevant, wie die direkten Schäden.
Gesetzeslücken schliessen – auf kantonaler und nationaler Ebene
Diese Einschätzung teilte auch Eric Bianco, Leiter der Dienststelle für Wirtschaft, Tourismus und Innovation des Kantons Wallis. Deshalb gilt es Gesetzeslücken zu schliessen, etwa für Härtefälle oder in Bezug auf Selbstständigerwerbende. In seinem Inputreferat erklärte er den rund dreissig Anwesenden, wie Kanton und Bund im Falle von Blatten zusammenarbeiten und in welchen Bereichen derzeit noch Handlungsbedarf besteht. Beide Referenten waren sich einig, dass die rasche Erholung des Tourismus in Blatten wichtig für das ganze Tal ist. Denn der Tourismus leistet einen zentralen Beitrag zur Wirtschaftsleistung und die Arbeitsplätze werde man kaum anderweitig ersetzen können.
Die jüngsten Naturereignisse haben bereits politische Reaktionen ausgelöst. Insbesondere zwei Postulate, die in der Sommersession 2025 eingereicht wurden (25.3669 und 25.3891) sind im Sinne des Tourismus. Sie fordern den Bundesrat auf zu prüfen, welche gesetzlichen Anpassungen nötig sind, damit Betroffene möglichst zielgerichtet unterstützt werden können.
Medienmitteilung
Mediengalerie (Copyright: htr hotelrevue / Susanne Keller)
Liste der Teilnehmenden
Präsentation
Kontakt
Philipp Niederberger
Aktuelles
Alle anzeigen
STV sagt Nein zu Erbschaftssteuer und Service-Citoyen-Initiative

Mitgliederangebot: Vergünstigungen auf Führungsseminare und Netzwerkveranstaltungen des Swiss Excellence Forum

Fokus Bundeshaus | Vorschau Herbstsession 2025

Ein Dirigent des Schweizer Tourismus – Nicolò Paganini tritt ab

Webinar «Fachkräfte gewinnen, Perspektiven schaffen: Schweiz–Tunesien im Austausch»
Newsletter